Zuerst etwas persönliches

 

Ich möchte jeden Leser bitten, klar zu differenzieren.

Hier wird Kritik am Ressortleiter geübt,

es richtet sich nicht gegen den Menschen.

Der Ressortleiter trägt die Verantwortung in unserem Sport.

Das bedeutet sehr viel Arbeit für andere.

Dafür zolle ich Ihm meinen Respekt.

Die Kritik bezieht sich auch auf alle, die an der Entscheidung beteiligt waren. Auch Ihnen gilt der Dank für die Arbeit.

Mit der Kritik müssen auch sie leben.

 

 

Auf dem Lehrgang in Sonthofen wurde ein Informationsblatt des Ressortleiter Wildwasserrennsport verteilt.

 

Unter Punkt 5. Nimmt der Ressortleiter Stellung zu der Änderung

der Auswertung der Rangliste.

 

Folgendes erfahren wir:

 

„Die Diskussion über eine Änderung der Auswertung der RL wird schon länger geführt, Änderungswünsche wurden in erster Linie von Sportlern an die Fachwarte herangetragen, die nicht dem Kader angehören.“

 

Zur weiteren Erläuterung sei gesagt, dass sich Sportler drüber beklagten, wenig oder keine RL Punkte zu erhalten.

 

In der WKB steht in den  Sonderbestimmungen

Wildwasserrennsport- Rangliste unter Punkt 2.34.1:

WW-Ranglistenrennen werden durchgeführt mit dem Ziel

-       einer permanenten Ermittlung der Leistungsspitze

-       einer Sichtung von Talenten aus den Junioren

-       als Vorqualifikation zur Aufstellung von DKV- Mannschaften

-       zur Förderung der Popularität des Wildwasserrennsports

 

Die Aufgabe der Rangliste ist somit klar definiert.

 

Es ist nicht das Ziel der Rangliste jeden Teilnehmer eines Rennens mit Punkten zu versorgen, wie es bei einer Punktevergabe nach Platzziffer der Fall ist (WC Modus).

 

Und wie kann es sein, dass das Wort von Nachwuchsfahrern ein solches Gewicht erhält und die Diskussion ohne die Chance der Kenntnisnahme seitens der Nationalmannschaft stattgefunden hat?

 

Eine wichtige Frage für eine Änderung der Regel lautet auch:

Bestand ein wirklicher Handlungsbedarf?

 

Nein!

 

Die Ritterformel hat hervorragend funktioniert und dokumentierte den

Leistungsrückstand zum Sieger.

Die Punkte musste man sich erkämpfen.

 

Der Hauptkritikpunkt:

-die neue Regelung bedeutet eine Abkehr vom Leistungsprinzip, weil   die bloße Ankunft im Ziel zur Punktevergabe führt.

 

Die Konsequenzen:

Nach der Ritterformel wird die Leistung des Sportlers bemessen.

Dazu ein Beispiel:

Ein knapper vierter Platz (wenig Abstand zum Sieger)wurde honoriert. Nach WC- Modus bekommt man viel weniger Punkte.

Das führt dazu, dass die Ranglistenwertung von Zufällen abhängig ist, die unabhängig von der persönlichen Leistung des Sportlers sind.

 

Die Ritterformel ist eindeutig die fairere Bewertungsgrundlage

 

Dazu der Ressortleiter:

 

„Letztlich wurden die Nachteile, die mit  einer Änderung verbunden sind, für nicht so schwerwiegend erachtet, dass das im Protokoll aufgeführte Abstimmungsergebnis entstand.“

 

Damit wird bestätigt, dass der WC- Modus Nachteile hat.

 

Die Änderung wird weiter begründet mit:

 

„Für die Änderung sprechen eine einfache Berechnung, Übereinstimmung mit den ICF- Punkten, Problemlose Einreihung von Sprintrennen in die RL.“

 

 

Es gibt Makros in Excel mit der nach der Fahrzeit des Siegers, jede  folgende Fahrzeit automatisch die Ranglistenpunkte errechnet wird.

 

Wir schreiben das Jahr 2001.

 

Es besteht keine Notwendigkeit und es gibt keinen Vorteil für das erstellen der Rangliste, nach Übereinstimmung

mit den ICF- Punkten.

Nur weil etwas schlecht vorgemacht wird,

müssen wir es nicht nachmachen.

 

Auch beim Sprint kann die Ritterformel verwendet werden.

Nur dokumentieren sich hier die Leistungsunterschiede deutlicher.

Wer ein Problem damit hat langsam zu sein,

der sollte schneller paddeln.

 

Die genannten Vorteile erweisen sich also bei näherer Betrachtung als nicht gehaltvoll und können als Scheinargumente betrachtet werden.

 

Die Rangliste nach der Ritterformel gibt jedem Interessierten (u.a. dem Trainerrat) mit einem Blick in die Rangliste einen Einblick in die Leistungsdichte des Startfeldes.

 

Dazu der Ressortleiter:

„Für die Zusammensetzung der Kader hat der Trainerrat die Ergebnislisten zur Hand,“

 

Diese Rechtfertigung ist überaus amüsant.

 

Warum gibt es die Rangliste?

 

Dazu noch einmal die WKB Sonderbestimmungen WW-RL:

 

WW-Ranglistenrennen werden durchgeführt mit dem Ziel

-       einer permanenten Ermittlung der Leistungsspitze

-       einer Sichtung von Talenten aus den Junioren

-       als Vorqualifikation zur Aufstellung von DKV- Mannschaften

 

Der Ressortleiter erweckt mit seiner Äußerung den Eindruck,

dass die Rangliste in Zukunft nicht mehr die Bewertungsgrundlage

für Nominierungen ist.

 

Das ist aber Aufgabe der RL nach der WKB !

 

Es geht weiter mit:

 

„für die Darstellung nach außen ist es vorteilhafter, Punkteabstände

zu dokumentieren, als sich möglicherweise, die Frage gefallen lassen zu müssen, warum z.B. der 6. RL- Platz noch honoriert werden soll, obwohl bei 300 möglichen Punkten dieser nur noch 180 Punkte aufweist“

 

Liegt der neue Modus in der Verschleierung  unserer Schwächen begründet?

Für den Verschleierungsfall ist es eine optimale Lösung.

 

Und wir haben noch eine Rechtfertigung:

 

„Seitens der Ressortleiter/ Fachwarte der LKV’s habe ich keine Stimmen vernommen, die die Entscheidung der Tagung in Frage stellen.“

 

Das ist ja auch kein Wunder, schließlich wurde es ja einstimmig beschlossen. Nur ist es schade, dass niemand seine Meinung überdenkt und versucht das Ganze zu stoppen.

Fehlen die Argumente?

Oder ist es etwas anders?

 

„Abschließend sei gesagt, dass meine persönlichen Gespräche mit Kadersportlern und Trainerratsmitgliedern, die der Neuerung nicht absolut entgegenstehen, immer in der Feststellung mündeten:

„Wer gewinnen will, wer eine gute RL- Platzierung erreichen will, muss paddeln“

 

Dieser Satz bietet viel Spielraum für Interpretationen.

Die wahrscheinlichste Version lautet wohl:

1.Ich frage niemanden, der dagegen ist, dann höre ich überraschenderweise nichts negatives.

2. Man muss immer noch paddeln um zu gewinnen und eine gute Ranglistenplatzierung zu erzielen. Das ist überaus beruhigend zu wissen. Wir hatten schon Angst die RL- Punkte würden verlost.

 

Zu der Frage, warum seit der ersten Kritik im November des letzten Jahres keine Reaktion erfolgte lesen wir:

 

„An der z. T: unschönen Diskussion über die geplante Änderung im Internet möchte ich mich nicht beteiligen“

 

Damit nimmt der Ressortleiter eine Bewertung vor.

Er bezeichnet die Diskussion als z.T. „unschön“.

 

Aber was bitte ist unschön?

 

Das die Diskussion nicht in seinem Interesse verläuft?

 

Ist es nicht eher unschön, dass der Beschluss einer öffentlichen Diskussion vorausgegangen ist?

 

Es ist unschön, dass ein Protokoll der Sitzung des Novembers über drei Monate nicht vorliegt.

 

Es ist unschön dass die inhaltliche Kritik in keiner Weise dargestellt wird. Stattdessen wird recht einseitig die eigene Sicht der Dinge wiedergegeben, dem Stand der Diskussion kann so nicht gefolgt werden. Das ist eine verkürzte Form der Darstellung um die schwächen der eigene Argumentation zu verdecken.

Es ist unschön, dass bis heute der Wortlaut der WKB- Änderung betreffend anderer Regeländerungen nicht vorliegen?

Es gibt Sportler, die wollen sich Material kaufen, dass der zukünftigen WKB entspricht.

 

Unschön ist auch, dass die Kommunikation in unserem Sport mangelhaft ist.

Das Internet wäre eine ökonomische Form des Informationsflusses.

Es besteht ein reges Interesse an Informationen.

Der Resortleiter, die Fachwarte und der Trainerrat zeigten von sich aus keine Initiative im Internet aktiv zu werden.

 

 

Sportler wollen nicht nur vor vollendete Tatsachen gestellt werden.

Sie müssen nach diesen Regeln Sport treiben.

Deshalb wäre es schön. die Sportler an Entscheidungen zu beteiligen.

Es geht sie am meisten an.

Und sie wissen erstaunlich viel über den Sport.

Das heißt aber auch auf der anderen Seite.

Sportler müssen mehr Verantwortung tragen und mitarbeiten.

Der Mannschaftsprecher als einzige Beteiligung ist einfach zuwenig.

 

In dem Sinne

 

Markus Gickler